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Frauen
Outdoors
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Kleine Hilfsmittel -
große Erleichterung
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Der folgende Beitrag wurde, von Claudia - beste
Gefährtin auf etlichen Touren -
verfasst.
Warum? Weil ich als Mann zum Thema erstens eher
nicht viel Brauchbares sagen kann und weil ich es
andererseits schon für ziemlich wichtig
halte. Allerdings musste ich Claudia schon ein
wenig überzeugen, über ihre sehr
persönlichen Erfahrungen zu berichten, denn
ich hatte auf unseren Touren bemerkt, wie sehr
manches für sie durch die Verwendung der
unten beschriebenen kleinen Hilfsmittel
offenkundig einfacher zu bewältigen war.
Meine Bitte an sie geschah durchaus auch in recht
verstandenem männlichen Interesse: Frauen,
denen bei diesen Dingen einige Beschwerlichkeiten
genommen werden, sind zuweilen sicherlich etwas
entspannter und das kommt dann schließlich
doch auch ihren männlichen Begleitern zugute
- oder? ;-)
Ich gebe allerdings zu, dass es mir anfangs schon
etwas ungewöhnliche Gefühle bereitete,
bei einer typisch männlichen Handlung
möglicherweise nicht mehr allein am Busch zu
stehen.
Nachtrag Februar 2010:
Das Thema erhitzt offenkundig Gemüter. Im
Forum bei outdoorseiten.net wogte die
Diskussion. Deutlich zu erkennen war: Die
"Igitt-Reaktion" kam meist von Frauen ohne
praktische Erfahrungen mit diesen Teilen, die
"nie mehr ohne-Reaktion" kam fast unisono von den
Frauen mit praktischen Erfahrungen. Aber auch
Überraschendes, hübsch
Gestaltetes war zu vermelden.
Claudia beantwortet interessierten Frauen gern
Fragen und ist über die E-Mailadresse
hartmut_henkel(?)gmx.net ((?)
bitte durch @ ersetzen!) zu erreichen.

Und hier Claudias Beitrag:
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Frauen Outdoors
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Als Frau auf Tour - ob mit Rucksack oder Boot - hat
man neben den üblichen (trocken, warm,
ausgeschlafen, satt und sauber zu bleiben bzw. zu
werden) zwei zusätzliche Probleme: Pinkeln und
die Tage.
Glücklicherweise haben findige Menschen (Frauen?)
Hilfsmittel entwickelt, die das Leben leichter machen
können, die ich ausprobiert habe und die ich hier
vorstellen möchte:
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"Travel Mate" statt Faltbusch*
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* Anmerkung: s. auch hier, Kommentar 6. Bild vom
Ende
Brennnesseln, dürftige, unbelaubte oder
nicht vorhandene Gebüsche,
Stechmückenschwärme, Regen, Kälte,
ganz abgesehen von der unbequemen und im
Zeitalter der Hosen nicht wirklich diskreten
Schwebehocke - das sind die Plagen, die jede Frau
kennt.
Die Abhilfe nennt sich "Travel Mate", ein
speziell geformtes, etwa zehn Zentimeter langes,
festes Kunststoffröhrchen, das Frauen das
Pinkeln im Stehen ermöglicht. Dabei muss die
Hose lediglich geöffnet, nicht
heruntergezogen werden, Toilettenpapier ist nicht
notwendig!
Der "Travel
Mate" wird nach Benutzung am Besten
ausgespült (Wasserflasche, Fluss, See, etc.)
oder in ein Tütchen gepackt bis zur
nächsten Waschmöglichkeit. Die
Anwendung funktioniert - ein wenig Übung im
richtigen Platzieren und "Loslassen" im Stehen
vorausgesetzt - nach meiner Erfahrung
hervorragend, ich möchte dieses Teil
wirklich nicht mehr missen!
Neben Erleichterung in oben genannten Situationen
kann der "Travel Mate" beim Zelten in Verbindung
mit einer verschließbaren Flasche auch
nächtliche Klogänge ersparen. Je nach
dem, wie sicher frau im Umgang mit dem "Travel
Mate" ist, kann er im Liegen, Sitzen, Knien
(eventuell im Vorzelt) angewandt werden.
Interessant für lange Querungen auf
Großgewässern oder Strecken ohne
Ausstiegsmöglichkeit auf Flüssen ist
für manche wohl auch die Benutzung mit einem
Lenzbehälter oder einer Flasche im Boot. Das
habe ich aber bisher noch nicht ausprobiert!
Natürlich kann der "Travel Mate" auch
einfach dazu verwendet werden, Verwirrung auf dem
Herrenklo zu stiften! Einzige Nebenwirkung:
Identitätskrisen bei den
Tourgefährten!
Es gibt neben dem "Travel Mate" noch
ähnliche Hilfsmittel wie "Whiz Freedom",
"Freshette" oder Einweg-Lösungen wie
"Urinella" oder "P-Mate". Diese Varianten habe
ich nicht getestet, aber aus Erfahrungsberichten
entnehme ich, dass nach der Benutzung eigentlich
Klopapier notwendig wäre und die Platzierung
lediglich durch den Hosenladen schwierig ist, die
Hose also etwas heruntergelassen werden muss, die
Teile relativ groß sind und der Strahl etwas
unkontrolliert ist.
Der "Travel Mate" ist sicherlich die kleinste
dieser Lösungen (Länge völlig
ausreichend) und die "trockenste", da er als
einziger direkt an der Harnröhre angesetzt
wird. Das Ende ist hochkant geformt, so dass
stets ein konzentrierter Strahl ohne Gekleckere
produziert wird, wer also schon immer mal seinen
Namen in den Schnee pinkeln wollte -
Voilà!
Erhältlich ist der "Travel Mate" entweder
bei Sanitäts-Onlineshops in
USA oder als "Women's P-Buddy" bei Palm Wassersport.
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"Mooncup" - die beste Erfindung seit es
Menstruation gibt!
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Es gibt auf dem Markt diverse Menstruationskelche aus
Silikon, die unter Namen wie "Mooncup", "Diva Cup" oder "Lunette" verkauft werden.
Gemeinsam ist diesen etwa 5cm großen
Behältern, dass sie das, was in der Werbung
schamhaft "Menstruationsflüssigkeit" genannt
wird, im Körper auffangen und auskochbar sowie
wiederverwertbar sind, laut Herstellerangaben etwa 10
Jahre lang!
Das Fassungsvermögen entspricht etwa dem eines
Super-Plus-Tampons, ist der Cup voll, wird er an einem
kleinen Stiel entfernt, ausgegossen (Toilette oder in
die Erde), mit Trinkwasser und wann immer möglich
mit Seife gereinigt (im Notfall auch mit einem
speziellen Reinigungstuch oder einfach
Toilettenpapier) und wieder eingesetzt. Mit ein wenig
Übung funktioniert das Einsetzen und Entfernen
problemlos.
Der Cup trägt sich sehr angenehm, ist nicht zu
spüren und trocknet die Schleimhäute nicht
aus.
Hygienisch ist der "Mooncup" unbedenklich, da sich auf
Silikon nur schwer Keime festsetzen können. Die
Hände sollten wie bei Tampons vorher gereinigt
werden und das Wasser zum Ausspülen sollte
Trinkwasserqualität haben. Angeblich ist das
Risiko eines Toxischen Schock Syndroms wesentlich
geringer als bei Tampons, vermutlich weil Tampons die
Schleimhäute schädigen und so
Eintrittspforten für Keime schaffen. Auch
eingeschweißte Tampons sind nicht steril und
können mit Keimen verunreinigt sein!
Nicht zu vergessen sind auch finanzielle Vorteile und
nicht zuletzt der Umweltaspekt!
Meine Erfahrungen insbesondere mit der "Lunette" (ohne
Rillen und Beschriftungen, dadurch leichter zu
reinigen) sind sehr positiv. Ich hatte sie mir
zunächst gekauft um auf Tour keine Binden und
Tampons mitschleppen zu müssen. Dieser Aspekt
dürfte vorallem bei längeren Fern- oder
Wildnisreisen interessant sein! Ich fand die "Lunette"
schließlich so angenehm, dass ich nichts anderes
mehr benutze! Erhältlich sind die Silikonkelche
bei verschiedenen Online-Shops, angeblich auch in
Apotheken. Und das auch farbig!
Und was man dann mit den nicht mehr benötigten
Tampons Sinnvolles anfangen kann, hat Hartmut ja bei
der Vorstellung des Kuenzi- Kochers beschrieben.
;-)
Claudia , Oktober 2009
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