Die Hobos Nr.3, Nr.4 & Nr.5 aus einem Honigeimer-
und aus Kaffeedosen
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Neue Ideen zum alten Thema
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Der H+C Hobo-IKEA Hobo Nr.1 und der Kaffee(dosen) Hobo
Nr.2 haben auf der Loire, im Dalsland und im Fjäll gute
Dienste geleistet und die in sie gesetzten
Erwartungen erfüllt.
Es gibt jedoch Verbesserungsmöglichkeiten, deren Umsetzung diese
ausgezeichneten Kocher noch besser im Handling machen und ihre
Effizienz erhöhen - sprich Brennstoffverbrauch senken, Kochzeiten
reduzieren.
Ich habe zunächst zwei Hobos mit den gleichen
Konstruktionsmerkmalen gebaut:
Hobo Nr.3 ist aus einem Honigeimer (2,5 Kilogramm) aus
Weißblech gefertigt und für die Verwendung mit meinem Primus
ETA Topf und für bestimmte Paddeltouren gedacht. In Dalsland in
Schweden habe ich bei solch einer Tour mit einem Hobo ganz
ausgezeichnete Erfahrungen gemacht.
Hobo Nr.4 ist aus einer Aufbewahrungsdose für Kaffee etc.
gefertigt und für eine Topf mit 10 -11 Zentimeter Durchmesser
gedacht. Er soll bei Rucksacktouren - außer im Gebirge -
eingesetzt werden.
Hobo Nr.5 iwurde dann der direkte Nachfolger von Nr. 4. In ihn sind
alle Erkenntnisse der Erprobungen mit Nr.3 und Nr.4 eingeflossen.
Folgende Veränderungen
flossen in die Hobos Nr.3 und Nr.4 ein:
# Sie werden nun auf
zweierlei Art betrieben. Mit dem jeweils dazu gehörenden "System"
Topf, der im Hobo verstaubar sein muss, und mit größeren
Töpfen. Bei Betrieb mit dem dazu gehörenden Topf - Nr.3 -
Primus ETA, Nr.4 - ESBIT Titan Topf - steht der Topf jeweils rund 4
Zentimeter im Hobokorpus. Dies hat den Vorteil, dass der Korpus quasi
als Windschutz funktioniert. Zwischen der Korpuswand und dem Topf sind
ca. 1,0 - 1,5 Zentimeter Zwischenraum durch den die heißen
Verbrennungsgase strömen. Ähnlich wie beim Trangia- Kocher
kann so mehr Hitze an den Topf abgegeben werden.
# Dafür habe
ich mir einen Topfhalter ausgedacht, der in den Korpus an drei
nach innen ragenden Haltebolzen eingehängt wird und so gestaltet
ist, dass über dem Korpus auch mit größeren Töpfen
und Pfannen gekocht werden kann. Die ca. 1,5 Zentimeter nach oben
ragenden Krallen lassen für die Hitze gut vorbeiziehen.
# Insgesamt
lässt diese Konstruktion zu, dass keine Einschnitte im oberen
Korpusrand erforderlich sind und so der Korpus mehr
Stabilität hat.
# Für den
Betrieb mit Spiritus nutze ich einen Brennerhalter,
der ähnlich dem Topfhalter konstruiert ist. Er kann
ebenfalls einfach auf drei Haltebolzen gelegt werden, so dass
immer der optimale Abstand zwischen Brenner und Topfboden gegeben ist.
Beim Betrieb mit größeren Töpfen kann der Brenner in den
Topfhalter gehängt werden. So hat er auch hier fast den optimalen
Abstand zum Topfboden.
# Für einen
verbesserten Holzbrand sorgt ein einlegbares Rost aus Kaninchendraht.
Das Rost ist so gestaltet, dass die Luftlöcher nach
Einsetzen unter dem Rost liegen, die Luft also von unten durch das
Brenngut zieht. Zudem reduziert der Abstand zum Boden dessen Erhitzung.
# Alle Teile sind so
gestaltet, dass sie einfach benutzt werden können - also ein ganz
einfaches Handling möglich ist.
Folgende Veränderungen
flossen in Hobo Nr.5 ein:
# Der Korpus ist aus
einer Weißblechkaffeedose gefertigt. Das ist deutlich leichter als
Edelstahl. Eine zwingende Notwendigkeit zur Verwendung von Edelstahl
sehe ich nach meinen Erfahrungen mit dem Honigeimer- Hobo nicht mehr.
# Der erste
Topfhalter wurde aus 4 mm Schweißdraht und 1 mm Stahlblech
hartgelötet. Dies ist wesentlich einfacher als die bisher
angewendeten Methoden. Ein zweiter wurde für den Einsatz des
Simmerrings konzipiert und aus Reinigungsdrahtbügeln
hartgelötet.
# Die Haltebolzen
wurden durch Blindnieten ersetzt.
# Da dieser Hobo
ausschließlich mit dem Esbit Titan Topf genutzt wird, habe ich die
Krallen beim Topfhalter weggelassen.
# Den Brennerhalter
habe ich weggelassen. Der Brenner steht auf dem Rost oder dem
Hoboboden. Der Topfhalter kann auf die optimale Höhe tiefer gelegt
werden.
# Der Topf hat einen
selbstgebauten, abnehmbaren Griff erhalten. Dadurch
kann er wesentlich tiefer im Korpus stehen und ist auch
wesentlich besser und brandblasenfreier zu benutzen. Allerdings ist er
4 g schwerer geworden.
# Als Brenner wird
neben dem Trangia der selbstgebaute Fackel- Burner genutzt. Er ist
effizienter und wesentlich leichter als der Trangia, genauso simpel zu
bedienen und hat einen ähnlichen Simmerring.
# Auf Einklappbeine
wurde verzichtet.
Gewichte in Gramm:
Teile |
Hobo Nr.3 |
Hobo Nr.4 |
Hobo
Nr.5 |
Kocher komplett (Korpus, Topfhalter,
ggf. Brennerhalter, Rost, Topf, Trangia bzw. Fackel,
Beutel) |
682 |
585 |
330 (316) |
Kocher nur als Hobo mit Topf |
509 |
418 |
272 (258) |
Kocher nur als Hobo ohne Topf |
218 |
307 |
157 (143) |
Korpus |
158 |
257 |
125 |
Topfhalter |
44 |
37 |
24 (10) |
Brennerhalter |
44 |
38 |
- |
Rost |
14 |
12 |
8 |
Trangia- Brenner |
115 |
115 |
- |
Fackel Burner mit Simmering |
- |
- |
58 |
Topf Primus ETA mit Deckel |
291 |
- |
- |
Esbit Titan Topf mit Deckel und Selbstbaugriff |
- |
115 |
115 |
Transportbeutel |
12 |
12 |
12 |
Kochzeiten in Minuten:
Die Töpfe (Nr. 3 - 1000 ml, Nr.4 & Nr.5 - 750 ml) wurden mit
kaltem Wasser bis ca. 1 Daumenbreite unter dem Rand gefüllt. Das
Wasser sollte sprudelnd kochen. Keine Topfdeckel.
Nr.3: Das Wasser kochte mit Spiritus nach ca. 14 Minuten und mit Holz
nach ca. 4,0 Minuten.
Nr.4: Das Wasser kochte mit Spiritus nach ca. 12 Minuten und mit Holz
nach ca. 3,5 Minuten.
Nr.5: Das Wasser kochte mit Spiritus nach ca. 13 Minuten und mit Holz
nach ca. 5,0 Minuten.
Ich bin mit allen Hobos sehr zufrieden! Insbesondere
überzeugt mich die Leistung mit Holz. Sie funktionieren besser als
die Vorgängermodelle und auch als erwartet.
Verbesserungsmöglichkeiten sehe ich noch beim Gewicht. Spontan
fallen mir ein leichter Deckel für den Primus ETA ein (die Micro-
Pfanne nutze ich nicht - ca. 60 g weniger) oder die Nutzung eines
insgesamt leichteren Topfes (wie den hier z.B. - ca. 130 g weniger). Topf- und
Brennerhalter werde ich auch noch aus Schweißdraht löten
und damit leichter machen. Auch die Haltebolzen werde ich durch
Blindnieten ersetzen.
Ach ja, ca. 3 Zentimeter hohe Klappfüsse werde ich bei Bedarf auch
dran nieten! Die Teile entwickeln nach unten doch mehr Hitze, als es empfindlichen Untergründen
gut tut.
Letztlich entscheidet der harte Einsatz Outdoor, ob diese sehr
positiven Zwischenergebnisse bestätigt werden. Das können
Tests einfach nicht ersetzen. Allerdings bin ich nach den
Erfahrungen mit den Vorgängermodellen sehr zuversichtlich.
Den 2,5 kg Honigeimer kann man z.B. bei
Graze erhalten, die Kaffeedose aus Edelstahl hier.
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Konstruktionsmerkmale der Hobos Nr.3
und Nr.4
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Das ist er also, der Kaffee(dosen) Hobo Nr.4! Gefertigt aus einer
Aufbewahrungsdose für Kaffee etc. aus Edelstahl. Hier sieht man
einige der zuvor beschriebenen Konstruktionsmerkmale: Der Topf steht im
Hobokorpus, am oberen Rand gibt es keine Einschnitte und aus dem Hobo
ragen die Krallen für größere Töpfe nach oben. |
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Der Blick hinein. In dieser Konstellation ist der Hobo für
Spiritusbetrieb eingerichtet. Oben der Topfhalter, darunter der
Brennerhalter und darunter das Rost (wird zwar beim Spiritusbetrieb nicht
gebraucht, ist aber dort am besten aufgehoben). |
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Der Brennerhalter mit eingesetztem Trangia-
Brenner. Die Dreiecksform ermöglicht ein leichtes Einsetzen und
Entfernen in die Haltebolzen. Nur ein wenig anheben, etwas drehen und
dann herausheben. |
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Das Feuerrost am Boden. Man erkennt gut die Haltebolzen für Topf-
und Brennerhalter. Der Hobo funktioniert natürlich auch ohne Rost.
Vermutlich nur nicht ganz so effizient. |
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Einer der vier Luftschlitze (der Hobo Nr.3 hat
sechs). Man erkennt gut den Sitz des Feuerrostes oberhalb der
Luftschlitze. Diese Anordnung sorgt für eine effiziente
Verbrennung. |
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Der Topfhalter, 1. Version. |
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Die 2. Version entstand, weil mir der Gedanke kam, dass es
wünschenswert wäre, auch hier den Brenner einsetzen zu
können, um so einen erheblich besseren Abstand zum Topfboden
größerer Töpfe herzustellen. Eine deutlich bessere
Lösung als die 1. Version. |
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Hier wird der Topfhalter in einen der drei
Haltebolzen eingehängt. |
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Der Brennerhalter von oben. Neben den drei kleinen Löchern
erkennt man jeweils zwei Blindnieten aus Stahl. |
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Diese dienen der sicheren Ablage des Brennerhalters auf seinen
Haltebolz# en. |
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Hier im Detail. Die Nieten könnte man
einsparen, wenn man jeweils links und rechts Schlitze einsägt und
das Blech nach unten biegt. Das hätte den gleichen Effekt. Topf-
und Brennerhalter habe ich aus gerade vorhandenem Karosserieblech, 1,2
mm, mit der Stichsäge ausgesägt. Das ging recht gut, da
diese Art Blech sehr weich ist. |
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Als Brenner kann man auch den von Tatonka einsetzen, da er bis auf
eine größere Höhe identische Maße aufweist. Er ist aus
Edelstahl gefertigt und brennt länger, da sein Volumen
größer ist. Ich bevorzuge dennoch den von Trangia. Er hat m.E.
eine bessere Wärmeleistung. Aus dem mit Deckel geschlossenen
Tatonka- Brenner tropfte zudem Spiritus. Da konnte ich machen, was ich
wollte. Nach einem letzten Test wurde er heute entsorgt. :-( |
Vergleichstest mit Spritus und Holz
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Links der Kaffee(dosen)- Hobo Nr.4, rechts der Honig(eimer)- Hobo
Nr.3. Beide vollgepackt mit allen Systemteilen. Nur die Transportbeutel
fehlen. |
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Jeweils alle Teile des Systems. |
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Die Hobos sind für den ersten Test vorbereitet: Wasser mit dem
Spirituskocher zum Kochen zu bringen. |
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Los geht's. Die Uhr zeigt 10 Minuten vor. Die Trangias sind noch
kalt. |
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Hier sieht man noch einmal, wie die Systemtöpfe im Hobo stehen.
Das gibt Windschutz und sorgt für bessere
Wärmenutzung.http://www.traildesigns.com/images/caldera04.jpg |
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Das Wasser im Esbit Titan Topf kocht um 2 Minuten nach. |
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Den Topfhalter kann ich leicht mit der Topfzange o.ä. entfernen,
um den Dimmring auf den Trangia zu setzen. |
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Um 4 Minuten nach kocht auch das Wasser im Primus ETA. Mit
Topfdeckeln und gewärmten Trangias wäre es sicher deutlich
schneller gegangen. Aber ich bin durchaus zufrieden mit dem Ergebnis. Wenn
ich mit Spritus koche hat Geschwindigkeit für mich untergeordnete
Bedeutung. Zuverlässigkeit und Einfachheit sind mir wichtiger. |
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Der Brennertest mit Holz. Der Hobo Nr.4 legt mächtig los. |
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Es ist 13 Minuten nach. Der Test beginnt - obwohl der Hobo Nr.3 noch
nicht so stark brennt, wie Nr. 4. |
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Die Teile heizen, ... |
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... was das Zeug hält! |
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Bei beiden Kochern funktioniert das Konzept
... |
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... des Zugs nach oben sehr gut! |
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Bereits nach 3,5 Minuten! kocht das Wasser im Esbit Topf und ... |
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... nach 4 Minuten! das Wasser im
größeren Primus ETA. Ich bin sehr zufrieden, denn der
Einsatz als Holzkocher ist primär, die Option für Spiritus
ist nur als Ausnahme gedacht. Klasse! :-))) |
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Von oben erkennt man die unterschiedlichen
Topfhalter. |
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Der Ruß am Esbit Topf hält sich in
Grenzen. |
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Am Primus ETA die Patina eines ... |
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... vierwöchigen Outdoor- Urlaubs in
Schweden. |
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Wenig später war nur noch feine zerfallende
Asche da. |
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So werden die Systemteile dann wieder im Korpus
verpackt: unter Brennerhalter, darüber Topfhalter und darauf das
umgedrehte Feuerrost. Beim Kaffee(dosen) Hobo Nr.3 kommt dann der Trangia-
Brenner (beim Honig(eimer) Hobo Nr.3 kommt der in den Topf). Dann noch
den Topf reingestellt und fertig! In den Topf kann man dann auch noch
Feuerzeug etc. reinpacken. |
Verbesserung Nr.1 - Der Hobo bekommt Beine
zum Einklappen
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Wie oben beschrieben, ist mir die Hitzeentwicklung am Boden bei
Holzbetrieb zu groß. Feste Beine wollte ich nicht anbringen, da mir
der Hobo zu lang geworden wäre. Also habe ich mir welche zum
Einklappen ausgedacht. Die Teile sind aus 1 Millimeter Edelstahl
(Tortenring von Aldi :-) ) und mit Blindnieten aus Stahl angenietet und
sehen aufgeklappt so aus. |
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So sehen sie aufgeklappt von unten aus. Die kleinen Zungen halten die
Beine in einer leicht schrägen Position, so 92° bis 93°.
Dadurch soll verhindert werden, dass sie bei Belastung wieder von allein
einklappen. Das funktioniert auch sehr gut. |
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Hier ein Bein im Detail. |
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Die Beine eingeklappt. Da ich zwischen Beinen und Korpus beim Nieten
kleine Ringscheiben eingesetzt habe, lassen sich die Beine relativ
leicht drehen. Beim Feintuning werde ich die Auflageflächen für
den Boden allerdings noch etwas verkleinern. |
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Und so sehen die eingeklappten Beine von unten aus. Ebenfalls beim
Feintuning werde ich sie so biegen, dass sie möglichst an der
Korpuswand anliegen. Die Beine heben den Hoboboden ca. 3,5 Zentimeter
über den Boden. Das dürfte m.E. ausreichen, Beschädigungen
des Bodens oder Brandgefahr durch den doch recht heißen Hoboboden zu
vermeiden. Nutzen werde ich diese Einrichtung nur, wenn der Unterboden es
erforderlich macht. Trotz Dreibein hat der Kocher auch genügend
Standsicherheit. |
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So, das 1. Feintuning ist durchgeführt. Das
sieht gleich wesentlich verpackungs- freundlicher aus. :-) Die
Auflageflächen sind nach innen gebogen und nutzen so sinnvoll den
tangentialen Abstand der Beine zum Korpus. Die Feintuningaktion mit
dem Biegen der Beine kann ich mir jetzt sparen. |
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Zwar etwas krummbeinig, steht aber stabil! Den
Tipp, die Auflageflächen einfach nach innen zu biegen, erhielt
ich von jemandem mit dem schönen nick-name"Pergamon", einem
Poster im Forum von www.faltboot.org. Danke! Ist so simpel, hätte
ich auch wirklich selbst drauf kommen können! ;-) |
Konstruktionsmerkmale des Hobos
Nr.5
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Hobo Nr.5 verpackt.
Die Haltebolzen für den Topfhalter wurden durch die Blindnieten
ersetzt. Da ich die Nieten in unterschiedlichen Höhen angebracht
habe, kann ich den Topfhalter für Holzbrand (oben) oder
Spritusbetrieb (unten) jeweils auf die optimale Höhe legen. Das
erspart die Verwendung eines Brennerhalters. |
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... und ausgepackt. |
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Der geringfügig verdreckte erste neue Topfhalter. Er ist aus
4 mm Schweißdraht hartgelötet, funktioniert sehr gut hat aber
den Nachteil, dass bei Spiritusbetrieb das Auflegen des Simmerrings kaum
möglich ist. |
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Beim Hobo Nr.5 ist dieser Topfhalter die Lösung. Er ist aus
Drahtbügeln geformt und hartgelötet, die ich von einer
Reinigung erhalten habe. Allerdings muss man beim Auflegen des Simmerrings
schnell sein und dabei gut zielen. Aber es geht und funktioniert am besten
mit meinem Trangia- Brenner. Der steht dann auf dem Boden des Hobos
und der Topfhalter liegt auf zusätzlichen Haltebolzen unterhalb des
Feuerlochs. |
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So brennt er mit Holz. Nach meiner Erfahrung ist es günstig, das
Holz zunächst richtig zum Brennen zu bringen und erst dann den Topf
aufzusetzen. Das erspart reichlich Qualm und Ruß und der eigentliche
Kochvorgang geht dann wegen der kräftigen Hitze recht schnell. |
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Das Wasser kocht! |
Bau eines Fackel-Burners
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Mein bewährter Trangia war mir für den Hobo Nr.5, der
für den Rucksack gedacht ist, zu schwer. Mir gefiel der Systembrenner zur
Caldera Cone von Trail Designs ganz gut. Er ist aber nicht
zu simmern und leider auch nicht allein erhältlich.
Der "Turbo II D" von Brasslite
gefiel mir aufgrund seiner Robustheit und seiner offenkundigen
Effizienz noch besser, ist auch zu simmern – dies aber leider
wohl nicht besonders gut.
Der Fackel-Burner zeichnet sich durch einfache
Konstruktion, simple Nutzung, gute Wärmeleistung, geringem
Verbrauch und effektive Dimmbarkeit aus. Er ist aus Weißblechdosen
gebaut, da mir die Wärmeleiteigenschaften dieses Materials am
günstigsten erscheinen.
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Das Baumaterial: Links eine Gewürzdose von Fackelmann (kostet in
Lübeck 1,99 € und ist in vielen Supermärkten zu haben), in
der Mitte eine Energydrink- Dose für den Einsatz innen und rechts
eine Tomatenmarkdose für den selben Zweck. Hier wird zwar der Bau des
Brenners mit der Aludose gezeigt, ich baue aber lieber aus Weißblech
aus den eingangs genannten Gründen. |
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Rechts ein fertiger und bereits genutzter Fackel-Burner. Links davon
die 3 Bauteile des Brenners: Außenhülle (den Magnet unter dem
Boden der Gewürzdose habe ich entfernt), Einsatz (der Durchmesser
muss etwas größer sein als das Loch im Deckel der
Gewürzdose und besagter Deckel. |
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So wird der Fackel-Burner zusammengesetzt. Die Löcher sind
mit einem Stahlnagel gekörnt, mit 3 mm vorgebohrt und mit 7 mm
gebohrt worden. Für diese Arbeiten ein schmales Stück Holz in
einen Schraubstock spannen und als Auflage nutzen. Mit den
Löchern kann man etwas variieren: außen 8 - 12 Löcher mit
7,0 - 8,0 mm Durchmesser, innen 8 - 12 Löcher mit 4,5 - 7,5 mm
Durchmesser. Einfach mal ein wenig probieren. |
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Der Deckel sollte genau passen, d.h. der Einsatz darf sich nicht mehr
bewegen lassen, wenn der Deckel fest aufgedrückt ist. Bauzeit ca.
eine halbe Stunde. |
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Probelauf mit einer Primerpan (Cremedosendeckel), einem
Topfständer aus Vogelgitter und meinem Esbit Titan Topf. Die
gewünschte Menge Spiritus einfach in den Innenraum schütten
... |
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... vorheizen mit ein paar Tropfen Spiritus auf der Primerpan.
Das ist nur bei kaltem Wetter erforderlich. Im Normalfall einfach
innen anzünden. |
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Nach kurzer Zeit brennt die Flamme recht kräftig ... |
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... und verteilt sich gut unter dem Topfboden. |
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So sieht's mit etwas mehr Licht aus. |
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Nach ca. 10 Minuten kocht das Wasser brodelnd. Und
das mit gerade mal 15 ml (1 Teelichtbecher) Spiritus. Ich
habe zum experimentieren mehrere Brenner mit unterschiedlichen
Charakteristiken gebaut:
innen 11 Löcher 7,5 mm, außen 13 Löcher 8,0 mm; Brennzeit
15 ml: 16 Min. 45 Sek.
innen 11 Löcher 7,0 mm, außen 13 Löcher 7,0 mm; Brennzeit
15 ml: 12 Min. 00 Sek.
innen 12 Löcher 4,5 mm, außen 6 Löcher 8,0 mm; Brennzeit 15
ml: 10 Min. 30 Sek. |
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Will man irgendetwas länger köcheln oder
garen lassen, braucht man einen Simmerring. Dieser hier ist aus einer
Olivendose gebaut und ähnlich dem des Trangia verstellbar. Die
Dose hat einen minimal größeren Durchmesser als der Brenner
außen. Der Bau ist einfach: Deckel möglichst ohne Verbiegen
abziehen, Oliven aufessen, Drehdeckel ausschneiden, Dosenboden ca. 1,5
cm abschneiden, Öffnung ausschneiden, Schraubenloch bohren,
Deckel leicht beweglich mit Kontermutter und Scheiben anschrauben -
fertig! |
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Mit den beiden Flügelchen lässt sich der Deckel leicht
bewegen. Zum Löschen des Brenners Deckel ganz schließen.
Mit einer 30 ml Füllung kann man je nach Brennercharakteristik
ungefähr von folgender Leistung ausgehen: 15 ml um 600 ml Wasser
zum Kochen zu bringen, 15 ml um das Wasser mit aufgesetztem Simmering
weitere 20 Minuten am Köcheln zu halten. |
Abnehmbarer Topfgriff - selbst
gebaut
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An meinem Esbit Titan Topf befanden sich anklappbare Titandrahtgriffe. Die
Erschienen mir in der Nutzung zu unpraktisch und meine Finger hatte
ich mir auch daran verbrannt. Durch Zufall fand ich bei You Tube einen
Beitrag, der den Bau eines Abnehmbaren Griffs für genau solche
Töpfe zeigte.
Für den Bau kann man 2 Drahtkleiderbügel, wie sie in Reinigungen
verwendet werden, verwenden. Wie man vorgeht, wird im Film von "2Questions007" sehr
anschaulich gezeigt. Ein kleiner aber irgendwie toller Tipp!
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Der Topfgriff. Die nach oben zeigenden Haken werden von unten in die
Griffbefestigung eingeschoben, die kurzen nach unten zeigenden von
oben. Die Silikonschläuche braucht es eigentlich nicht, da der
Griff zumindest bei mir nicht heiß wird. |
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Der Topf, noch ohne Griff. |
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Die unteren Haken sind in die Griffbefestigung
eingeschoben. |
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Bis auf den vorderen oberen sind jetzt alle Haken eingeschoben. |
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Der Griff ist montiert. Er macht die Handhabung des Topfes deutlich
sicherer. Das Material der Kleiderbügel ist recht hart und federt.
Dadurch werden die oberen Haken fest eingedrückt und sichern die
unteren zuverlässig gegen herausrutschen. |
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Die Grifflänge habe ich so gewählt, das der Griff im
geschlossenen Topf Platz hat. Irgendwie genial, das Teil! :-) |
Ein wichtiger Hinweis zum
Schluss: Wer den Bauvorschlag für den Kocher ausprobieren will,
sollte wegen Brandgefahr unbedingt größte Sorgfalt und Umsicht
walten lassen. Er tut dies ausdrücklich auf eigene Gefahr! Ich
übernehme keinerlei Verantwortung und Haftung für daraus
eventuell resultierende Personen-, Sach-, Vermögens- oder
sonstige Schäden!
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