.:  Der Landgänger  :.

Das HexHex-Tanum

Baumwolle für ein optimales Klima


Claudia und ich trugen uns schon lange mit dem Gedanken, ein Baumwollzelt zu nähen. Viele Ideen kamen - und gingen.
Dann baute ich das HexHex Lavvu und Claudias erster Gedanke war, diesen Entwurf doch für ein Baumwoll-Lavvu zu verwenden. Die letzte Inspiration erhielt ich dann, als Florian Homeier bei ODS sein Feuerzelt "Lavvüchen" vorstellte. Er zeigte, dass auch ein Pyramidenzelt aus Baumwolle in dieser geringen Größe funktioniert.
Basis für das Zelt ist also das Schnittmuster von meinem HexHex. Zusammen mit einigen Ideen vom "Lavvüchen" war die Anfertigung des Außenzeltes bald erledigt und auch ein Name war schnell gefunden. Wir hatten mal im kleinen Ort Tanum an der schwedischen Westküste die fantastischen steinzeitlichen Felsritzzeichnungen bewundert. Claudia wollte das Zelt nach seiner Fertigstellung mit Motiven aus Tanum verzieren. Der Name "HexHex-Tanum" war da dann nur noch eine logische Folge.

Auch dieses Zelt ist für eine Person gedacht, im Notfall passen aber auch zwei hinein. Es bietet erstaunlich viel Platz, obwohl es sehr klein wirkt.

Die wesentlichen Unterschiede zum HexHex liegen neben dem anderen Material vor allem in der Gestaltung der Spitze des Außenzeltes und des gesamten Innenbereichs. Während das Außenzelt aus Baumwollstoff besteht, ist der fest eingenähte Innenbereich - also kein Innenzelt - komplett aus synthetischen Materialien gefertigt. Das HexHex-Tanum ist somit eine Art "Hybrid-Zelt".

Mit allen Teilen wiegt es trocken und verpackt in seinem Rollsack nur 2499 g.
Der Baumwollzeltstoff wiegt 180 g/qm und stammt von ESVO, alle anderen Materialien von Extremtextil.

Im nachfolgenden Bericht stelle ich das Zelt vor und beschreibe einige Details. Eine ausführliche Bauanleitung ist nicht beabsichtigt.

Keine Steinzeitbleibe - das HexHex-Tanum


DSC00988_800.JPG Es sieht aus wie mein HexHex und das ist auch kein Wunder, denn ich habe das gleiche Schnittmuster verwendet. Ab der Mitte sieht es hier noch etwas verknittert aus, denn es kommt gerade aus dem Rollpacksack. Die Knitterfalten verschwinden jedoch schnell. Claudias Verzierungen mit Tanum-Motiven werden später folgen.
DSC00989_800.JPG In der etwas seitlicheren Ansicht erkennt man die großzügig dimensionierte Lüftungshutze. Die Leinen auf den Segmentnähten dienen der Befestigung der Spitzenhaube bzw. sind Teil der Sturmleinenbefestigung.
DSC01005_800.JPG Der Blick ins Zelt zeigt einen großzügigen Vorraum für alle möglichen Zwecke. Wie beim HexHex kann auch hier der Eingang bei großer Hitze noch weiter geöffnet werden. Der recht große Eingang zum Schlafbereich ist rechts angeschlagen. Die doppellagige "Tür" besteht innen aus Stoff und außen aus Moskitonetz. So kann wahlweise beides, nur der Stoff, nichts ganz oder teilweise mit den jeweils zwei Schiebern der zwei Reißverschlüsse geöffnet werden.
DSC01022_800.JPG Der Schlafbereich ist Viechzeugssicher fest in das Außenzelt eingenäht. Hört sich simpel an, war aber eine ziemlich kniffelige Arbeit. Nicht das Nähen, sondern es so zu fertigen, dass es genau passt. Das Nähen des Außenzelts war dagegen ein Klacks! Die Wand ist auf den Nähten des Außenzeltes angenäht.
DSC00997_800.JPG Blick in die hier noch provisorisch aufgestellte Hutze. Da der Reißverschluss am Eingang des Außenzeltes zwei Doppelschieber besitzt, kann die Hutze bei richtigem Schietwetter auch von innen geschlossen und mit Klett (hier noch nicht angenäht) fixiert werden.
DSC00991_800.JPG Das besondere am Tanum ist die Haube. Claudia besitzt ein Tentipi und da kann man die Haube von innen hochziehen. So etwas wollte sie nun auch gern an ihrem Mikro-Tipi haben.
DSC01037_800.JPG Simsalabim! Das funktioniert recht gut und vor allem von innen aus dem Vorraum.
DSC01043_800.JPG Dem Himmel so nah! In klaren Sommernächten sicherlich ein hübsches Gimmik. Die zwei Löcher sind inzwischen natürlich geflickt! Ich hatte sie beim Einschlagen der Ösen für den Aufholmechanismus produziert. Schäm ...
DSC01015_800.JPG Und so sieht das dann geschlossen aus. Als Aufstellstange wird übrigens ein ganz normaler Trekkingstock genommen und auf 145 cm ausgezogen.
DSC00993_800.JPG Hier noch einmal eine Befestigung der Haube mit Umlenkring für den Öffnungsmechanismus.
DSC01023_800.JPG Der Boden ist am Außenzelt angenäht und bedeckt vier der sechs "Tortensegmente" des Zeltgrundrisses. Der Innenbereich ist vor Nässe von oben geschützt, selbst wenn der Eingang am Außenzelt ganz weit geöffnet ist.
DSC01009_800.JPG Die geöffneten Eingangssegmente des Außenzeltes können jeweils mit zwei solcher Gummiknebel fixiert werden. Diese können einhändig bedient werden.
DSC01036_800.JPG Der eingenähte Boden von innen. Alle Nähte sind getaped. Der Rand der Bodenwanne ist ca. 20 cm hoch.

DSC01000_800.JPG Von außen ist die Naht der Bodenwanne kaum zu sehen. Da hatte ich ein wenig Bedenken. Alle Nähte sind übrigens mit Amann Rasant 75 gefertigt.
DSC01001_800.JPG Der Boden ist an den jeweiligen Spannleinen der Zeltecken befestigt ...
DSC01010_800.JPG ... und wird durch Ausgleichgummis leicht unter Spannung gehalten. Beim Aufbau strafft sich der Boden automatisch in die gewünschte Form.

DSC01013_800.JPG In der Mitte ist er am Trekkingstock mit einem Gummiknebel befestigt. Auch dieser läßt sich einhändig bedienen, was beim Abbau praktisch ist.
DSC01026_800.JPG Der Eingang der Innenwand kann sehr weit geöffnet werden. Die geöffneten Teile werden dann einfach in die Innentasche gesteckt und sind dann nicht mehr im Wege.
DSC01031_800.JPG Geöffneter Eingang mit geschlossenem Moskitonetz
DSC01034_800.JPG Oben führen die Reißverschlüsse am Rand der Öffnung in der Spitze entlang. Da sie jeweils mit zwei Schiebern ausgestattet sind und der Eingang an der Seite angeschlagen ist, kann z.B. nur die Spitze des Eingangs großflächig zum Lüften geöffnet werden. Unten bleibt er weiter geschlossen und bietet so Schutz vor Zug.
DSC01044_800.JPG Das HexHex-Tanum im Rollpacksack verpackt. Zum Größenvergleich: Der Häring unten ist 15 cm lang.
DSC01047_800.JPG Nicht so ein Leichtgewicht wie mein HexHex aber für ein Baumwollzelt nicht schlecht - glaube ich jedenfalls.



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  © Hartmut Henkel - erstellt: 15.04.2016